Reichsbürgerprozess: Prinz Reuß gesteht «unverzeihlichen Fehler» vor Gericht

Heinrich XIII. Prinz Reuß gilt als Rädelsführer im Prozess um mutmaßliche sogenannte Reichsbürger. Vor Gericht nennt er Pläne der Gruppe «irreal».

Der als Rädelsführer eines Reichsbürgernetzwerks angeklagte Heinrich XIII. Prinz Reuß hat drei Jahre nach seiner Festnahme gestanden, dass er sich als Adeliger für das Netzwerk habe einspannen lassen. Er habe den «unverzeihlichen Fehler» gemacht, sich bereit zu erklären, einen «Friedensvertrag» mit den Siegermächten des Zweiten Weltkriegs zu unterzeichnen, sagte Reuß vor dem Oberlandesgericht Frankfurt am Main. Er habe auch Räume zur Verfügung gestellt und als Gastgeber «moderierend» an Sitzungen teilgenommen.

Laut Bundesanwaltschaft wollte das Netzwerk mit einem Angriff auf den Bundestag und der Festnahme von Abgeordneten einen Umsturz erreichen. Anschließend sollte eine Übergangsregierung mit Reuß als provisorisches Staatsoberhaupt zur Unterzeichnung des «Friedensvertrags» eingesetzt werden. Vor Gericht sagte Reuß, fast 80 Jahre nach Ende des Zweiten Weltkriegs sei ein solcher «Friedensschluss» in der derzeitigen politischen Weltordnung «nicht mehr notwendig und irreal».

Im Dezember 2022 waren Reuß und weitere führende Mitglieder des mutmaßlichen Reichsbürgernetzwerks festgenommen worden.

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