Die deutschen Exporte in die bedeutenden Märkte USA und China sind im Oktober deutlich zurückgegangen. Wie das Statistische Bundesamt mitteilte, exportierte Deutschland im Oktober Waren im Wert von 11,3 Milliarden Euro in die USA, ein Rückgang um 7,8 Prozent gegenüber dem September. Geschrumpft ist demnach auch das Chinageschäft: Die Exporte nach China sanken im Oktober um 5,8 Prozent auf 6,3 Milliarden Euro.
Insgesamt hingegen sind die Ausfuhren im Oktober leicht gestiegen: Mit 131,3 Milliarden Euro waren sie um 0,1 Prozent höher als im September. Gegenüber dem Vorjahresmonat sind sie sogar um 4,2 Prozent gestiegen. Experten hatten nach einem Wachstum gegenüber dem Vormonat um 1,5 Prozent im September eigentlich mit einem Rückgang von 0,5 Prozent im Oktober gerechnet.
Das leichte Wachstum im Oktober trotz der Schwierigkeiten beim US- und Chinageschäft wird vor allem durch Exporte in andere EU-Länder ermöglicht. Dorthin führte Deutschland im Oktober Waren im Wert von 76,3 Milliarden Euro aus, 2,7 Prozent mehr als im September.
Exporte etwas höher als im Vorjahreszeitraum
Innerhalb der EU sind die deutschen Exporte nicht so stark durch US-Zölle, die Konkurrenz aus China sowie die Stärke des Euro belastet, wie bei den Ausfuhren nach China und in die USA. Zwar haben die USA und EU im Sommer ein Grundsatzabkommen im Zollstreit erzielt und eine Eskalation abgewendet, doch die Einigung sah auch Zollerhöhungen für bestimmte Warengruppen, darunter Autos, vor. Im August waren die deutschen Exporte in die USA auf den niedrigsten Stand seit November 2011 gefallen.
Im Jahresvergleich sind die Gesamtexportzahlen dennoch gestiegen. In den ersten zehn Monaten dieses Jahres exportierte Deutschland Waren im Wert von 1.308,3 Milliarden Euro und damit ein Prozent mehr als im selben Zeitraum 2024.
Im Gegensatz zu den Gesamtexporten sind die Gesamtimporte nach Deutschland im Oktober gesunken: Waren im Wert von 114,5 Milliarden Euro wurden im Oktober nach Deutschland eingeführt, rund 1,2 Prozent weniger als im September. Analysten hatten einen Rückgang von nur 0,5 Prozent erwartet.